" Elisabeth Helene Agnes Rieger", geborene Hofmann, wurde am 30. Juni 1915 in Wien geboren.


Ihr Vater war Prof. Alfred Hofmann,  Professor, Maler und Bildhauer in Wien.

Er war Mitglied der Wiener Secession, von 1906 bis zu deren Auflösung durch die Nsdap 1939.

Er war, ich zitiere:  " ein etwas weltfremdes Genie, das aber nur wenig Sinn für einen geordneten Familienalltag oder die Notwendigkeit einer gefüllten Geldbörse aufbringen konnte. Der Alltag bestand in dieser Künstlerfamilie aus tagtäglicher Improvisation. So wurde das kleine Mädchen frühzeitig mit den Wechselfällen des Lebens vertraut und entwickelte wirksame Überlebenstechniken.

Elisabeths Mutter war eine schöne Frau, die gesellschaftlich brillieren konnte."  

Hofmanns waren ursprünglich Seidenweber in Böhmen. Ab etwa 1860 waren sie mit einem Geschäft auf der Wollzeile in der Wiener Innenstadt anwesend.

Elisabeth wuchs in Wien auf und in Bressburg*), dem heutigen Bratislava.

In Wien unterwies ihr Vater sie in Sachen Kunst  - und das so nachhaltig, daß diese, die Kunst, Elisabeths Leben prägte und erfüllte

In Bressburg erlernte sie den Umgang mit Textilien: Seide, Leinen und Wolle zu spinnen, zu färben und zu weben.

Ihre schulische Ausbildung ist heute nicht mehr zu rekonstruieren. Sie selbst sprach davon, (wahrscheinlich nur einige Zeit) an der Kunstschule in Bresslau zur Schule gegangen zu sein. Vielleicht weil ihre Mutter sie von der Kunst auf Disanz halten wollte, dürfte sie dann eine Frauenoberschule mit Schwerpunkt Hausaltsführung abgeschlossn haben, das "Lyzeum".

Sie heiratete, zug mit ihrem Mann nach Falkenberg in Schlesien und sie bekamen 6 Kinder:   Dietrich, Konrad, Renate, Ulrich, Adelheid und Andreas.

Dem Lebensunterhalt diente die Arbeit an einem Gutshof mit einer größen Geflügelzucht.

Doch nun kamen harte Schäge auf  Elisabeth zu:

Ihr Mann mußte in den Krieg und kam, völlig verstört und unnahbar aus diesem zurück. Ein Zusammenleben war nicht mehr möglich, man trennte sich.

Von Falkenberg mußte sie mit ihren Kindern zu Kriegsende flüchten. Sie wollte nach Wien. Auf der Flucht kamen sie just an dem Tag nach Dresden, als dieses so furchtbar bombardiert wurde. Zum Glück waren sie in einem der Außenbezirke der Stadt einquartiert, weshalb alle 7 unverletzt und am Leben blieben.

Es bot sich die Möglichkeit, von Arbeit in einem Heim in Augsburg, was sie wohl annahm, um die Kinder und sich "durch zu bringen". Doch an ihren Arbeitsplatz konnte sie ihre Kinder nicht mitnehmen - es war eine schmerzvolle Trennung notwendig :

Im November 1945 mußte sie ihre Kinder in einem Kinderheim in Kitzingen unterbringen, während sie in Augsburg  lebte und arbeitete.

3 Jahre später wurde das Kinderheim nach Augsburg übersiedelt.

Dank reicher Gönner, der Baronin Schätzler und des "Töpferbarons" von Stetten, war ihr möglich eine Töpferwerkstätte einzurichten, Kunst- und kunsthandwerkliche Objekte her zu stellen und zu verkaufen, Töpferkurse abzuhalten und gegen Gebühr in ihrem Ofen zu brennen.

Augsburg war das Sprungbrett in das Land, in dem sie immer leben wollte: Tirol

 

 

Wie Elisabeth diesen Sprung tat beschreibe ich im nächsten Blog!

 

 

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*)Bressburg, Bratislava, Pressburg,  Pratislava, Breßburg....wie auch immer.

Für ein Gebiet, in dem sich die Lebensräume von mindestens 5 Volksgruppen überschneiden, eine Schreibweise alleine als "richtig " zu postulieren, kann nur ein Zeichen von Ignoranz sein.